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The Voice of IoT. Februar 2021

«IoT an Welt: Freu‘ Dich auf mich!»

Natürlich ist das IoT eine ernste Sache, über die man gedankenschwere Worte verlieren kann. Ich plädiere trotzdem für mehr Lockerheit und Freude am Möglichen – kurzfristig verfügbare, wirtschaftlich sinnvolle Anwendungen mit klar definiertem Nutzen. Sollte nicht auch die grosse digitale Transformation mit kleinen, konkreten Schritten beginnen?
Uwe Scholz. Business Development Engineering & IoT. Comtac AG. Schweiz
IoT, Industrie 4.0, Digitalisierung – das alles sind Themen, die wohl jedes Unternehmen beschäftigen. Und selbstverständlich ist es gut, dabei «gross» und strategisch zu denken. Dass sollte jedoch nicht dazu führen, abzuwarten und all das aus den Augen zu verlieren, was an konkreten kleineren Schritten hier und heute möglich ist und einen nachweisbaren Nutzen bietet.

Freu' Dich auf Smart Grids!

Gerade beim Thema «Smart Grids» mangelt es seit Jahren nicht an «grossen» Lösungsansätzen. Oft aber an deren Umsetzung. Denn ein Grossteil der Verteilnetze im deutschsprachigen Raum zeichnet sich bis heute nicht durch Intelligenz aus – obwohl veränderte Betriebsbedingungen im Zuge der Energiewende (Stichwort Lastumkehr) genau das verlangen.
Je nach Standort sind die Anforderungen jedoch unterschiedlich, so dass skalierbare Lösungen gefragt sind; von der reinen Fehlerlokalisierung bis zum Monitoring aller wesentlichen Kennwerte. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Kommunikationsinfrastruktur, die kostengünstig umsetzbar sein und auch ungünstige Standorte abdecken muss. Mehrere dafür geeignete Low-Power-Wide Area Network-Funktechnologien (LPWAN) sind hierfür schon heute verfügbar. Das ist gut so – schließlich haben wir festgestellt, dass es grossen Bedarf für preiswerte und einfach umsetzbare Lösungen zur Überwachung des Netzzustands gibt und darauf reagiert.

Freu‘ dich auf Intelligenz dort, wo sie gebraucht wird!

«Smart» solle das IoT natürlich nicht nur die Stromnetze machen, sondern alle industriellen Infrastrukturen und letztlich sogar ganze «Cities» – schließlich ist es potenziell grenzenlos. Unterschiedliche Anwendungsbereiche haben allerdings unterschiedliche Anforderungen und Rahmenbedingungen. Deshalb ist der Erfahrungs- und Ideenaustausch zwischen Herstellern und Nutzern sowie die Koordinierung zwischen den Anwendungsbereichen wichtig für die Weiterentwicklung des IoT. Foren wie die Schweizer SmartCity Alliance, in der wir selbst Mitglied sind, können dabei eine wichtige Rolle spielen.
«Smartness» verlangt zudem nach der passenden Verteilung der Intelligenz. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es in vielen Fällen nicht praktikabel ist, vor Ort nur Messwerte zu erfassen und sie per Funk weiterzuleiten. Deshalb setzt die comtac auch auf lokale Intelligenz zur Verarbeitung der Messwerte und sendet nur die Ergebnisse an die Cloud oder zentrale Computing-Instanzen. Das lässt die Anwender von schnellen Reaktionszeiten und einer Entlastung der Kommunikationskanäle profitieren.

Freu‘ dich auf effizienteres Condition Monitoring und Asset Tracking!

Gerade die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig die effektive Fernüberwachung wichtiger Infrastrukturen und Verfolgung wertvoller «Assets» ist. In Industrie, Logistik, Telekommunikation und Energieversorgung – also überall da, wo Zustände überwacht werden müssen – eröffnen innovative IoT-basierte Lösungen völlig neue Möglichkeiten für Condition Monitoring und Asset Tracking, sei es bei der Überwachung von Baumaschinen im Vermietbetrieb oder der Fernmessung von Füllstanden in Tankanlagen. Kernelemente dieser Lösungen sind batteriebetriebene und IoT-fähige Sensorgeräte. Unsere Herausforderung besteht darin, für diese Geräte verschiedene Technologien aus den Bereichen Sensorik, Low Power Elektronik und Funktechnik zu anwendungsgerechten und smarten Produkte zu kombinieren.

Freu‘ Dich auf Funktechnik nach Mass

Asset Tracking und Condition Monitoring verlangen nach der passenden Funktechnik – und davon steht auch im deutschsprachigen Raum schon heute eine erkleckliche Auswahl zur Verfügung. Das ist nötig, weil sich nicht jede Funktechnik für jeden Anwendungsfall optimal eignet, und weil nicht immer die aufwendigste Lösung auch die sinnvollste ist. So erfordern längst nicht alle IoT Anwendungen die Bandbreite und Echtzeitfähigkeit von 5G. Vielmehr bieten sich zur Anbindung einer Vielzahl von Sensoren und Aktoren vorhandene und preiswerte (Low-Power) Netzwerktechniken wie das bereits bewährte LoRa, aber auch Sigfox, NB-IoT oder neuerdings mioty® an. Speziell das vom Fraunhofer IIS entwickelte miniaturisierte IoT-Sensornetzwerk mioty setzt hinsichtlich Kosteneffizienz, Reichweite, Übertragungssicherheit und Batterielebensdauer neue Massstäbe: Ein Empfänger kann damit Daten von rund einer Million Sendern im Umkreis von bis zu 15 km verarbeiten. Zudem zeichnet sich die Technologie durch Energieeffizienz und Batterielebenszeiten von bis zu 20 Jahren aus. Wir von der comtac haben frühzeitig Expertise gesammelt, sind der «mioty alliance» beitreten und werden zahlreiche Produkte und Lösungen auch auf Basis von mioty anbieten – so, wie wir das für LoRa, Sigfox und NB-IoT bereits tun.

Freu‘ Dich auf neue Applikationen!

Die genannten Funktechnologien bieten fraglos enorme Möglichkeiten – und bleiben doch nur Mittel zum Zweck. Deshalb sehen wir unsere Rolle darin, Brücken von der Technik hin zu praktischen Applikationen zu bauen. Applikationen, die den abstrakten Begriff IoT in konkreten wirtschaftlichen Nutzen übersetzen, der – aufmerksame Leser haben es womöglich schon erraten – für Vorfreude sorgt. Meine Kolleginnen und Kollegen bei der comtac AG sind ebenso wie ich selbst mit Freude und Begeisterung dabei. Wäre es nicht an der Zeit, sich davon «anstecken» zu lassen?